Cybermobbing

Cyberbullying ist ein relativ junges Phänomen, dessen Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen noch nicht vollends abzuschätzen sind (Bauman & Bellmore, 2015). Allgemein wird es als eine unauffälligere und leisere Sonderform von Bullying betrachtet. Die Täterinnen und Täter bedienen sich dabei der neuen Medien, um ihre Angriffe auf die Opfer durchzuführen, indem sie etwa für die Opfer peinliche Bilder oder Nachrichten auf sozialen Netzwerken publizieren oder Gerüchte über diese verbreiten. Cyberbullying kennt keine geographischen Grenzen und und ist deshalb auch nicht so auf die Schule oder ein anderes Setting beschränkt (Callaghan, Kelly & Molcho, 2015). Aufgrund dieser sehr spezifischen Situation soll Cybermobbing an dieser Stelle separat behandelt werden.

Synthese

Cybermobbing ist eine besonders schwerwiegende Form des Mobbings. Es gibt aber kein Anzeichen dafür, dass die Verwendung von sozialen Medien Mobbing befördert, vielmehr scheint das Medium Multiplikatoreffekte in den Konsequenzen zu besitzen aber nicht in der Prävalenz.

Die verstärkende Wirkung von Cybermobbing auf die Betroffenen im Vergleich zu normalem Mobbing ist ein wichtiger Grund für gezielte und spezifische Präventionsarbeit. Durch die hohe öffentliche Aufmerksamkeit sind die Präventionsangebote in Österreich durchaus vielseitig.

Eine aktive Präventionsarbeit kann hier mehr bewirken als das Verhindern von Mobbing. Denn eine aktuelle Studie unter Jugendlichen im Alter von 11 bis 16 Jahren im Vereinigten Königreich zur Nutzung von Sozialen Medien zur Beziehungspflege und zum Beziehungsaufbau zeigt, dass Soziale Medien nicht im Wesentlichen zum absichtlichen Schädigen anderer verwendet werden, sondern vielmehr als zusätzliche Plattform zur Identitätsbildung und zum Üben sozialer Umgangsformen und zur Beziehungspflege wahrgenommen werden (Wang & Edwards, 2016). An diesem Beispiel zeigt sich, dass Präventionsarbeit im besten Fall keine Vermeidungsstrategie ist, sondern auf die Stärkung und Entwicklung von Kompetenzen und Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen abzielt.